Nachdem ich meine Workstation von openSUSE 13.1 auf openSUSE Leap 42.1 migriert hatte funktionierten lies sich die Grafikkarte nicht mehr zum Rechnen nutzen. Irgendwie hatte es einen Fehler bei der Installation des neuen Grafiktreibers gegeben. Seine Neuinstallation löste das Problem.

Das Problem

Nach dem Update fanden CUDA nutzende Anwendungen keine Grafikkarte. So meldete Boinc No usable GPUs found. Prinzipiell funktionierte die Grafikkarte aber. So hatte ich volle 3D-Beschleunigung, und auch nvidia-smi meldete die erwarteten Daten:

+------------------------------------------------------+
| NVIDIA-SMI 340.93     Driver Version: 340.93         |
|-------------------------------+----------------------+----------------------+
| GPU  Name        Persistence-M| Bus-Id        Disp.A | Volatile Uncorr. ECC |
| Fan  Temp  Perf  Pwr:Usage/Cap|         Memory-Usage | GPU-Util  Compute M. |
|===============================+======================+======================|
|   0  GeForce GTX 580     Off  | 0000:01:00.0     N/A |                  N/A |
| 43%   49C   P12    N/A /  N/A |    494MiB /  1535MiB |     N/A      Default |
+-------------------------------+----------------------+----------------------+

+-----------------------------------------------------------------------------+
| Compute processes:                                               GPU Memory |
|  GPU       PID  Process name                                     Usage      |
|=============================================================================|
|    0            Not Supported                                               |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Die Analyse

NVIDIA bietet CUDA zwar für einige SUSE-Varianten zum Download, aber leider nicht für Leap 42.1. Es gibt zwar Pakete für das unterliegende SLE 12, aber diese verlangen einen Grafikttreiber welcher nicht zum Kernel von Leap 42.1 passt. Deshalb habe ich mich für die Analyse auf OpenCL-Beispiel-Code zurückgezogen. Denn für OpenCL benötigt man nur die Header, welche man einfach direkt zum Code legen kann, und einen C-Compiler.

Schon der erste Versuch mit einem Beispielprogramm welches nur die OpenCL-Runtime initialisiert zeigt das Problem:

> sudo ./platform
modprobe: FATAL: Module nvidia-uvm not found.
Failed to get platforms: -1001

Das sudo ist hier übrigens nur vorangestellt um es zu ermöglichen Kernel-Module nachzuladen. Ohne sudo erhält man den gleichen Fehler, aber ohne die essentielle Information zum Kernelmodul.

Schnell konnte ich herausfinden, dass eigentlich alle Kernelmodule installiert sind:

> rpm -ql nvidia-gfxG03-kmp-default-340.93_k4.1.12_1-36.7.x86_64 | grep \.ko
/lib/modules/4.1.12-1-default/updates/nvidia.ko

> rpm -ql nvidia-uvm-gfxG03-kmp-default-340.93_k4.1.12_1-36.7.x86_64 | grep \.ko
/lib/modules/4.1.12-1-default/updates/nvidia-uvm.ko

> ls /lib/modules/4.1.12-1-default/updates/
nvidia.ko  nvidia-uvm.ko

Allerdings war das nicht das Modulverzeichnis des aktuell laufenden Kernels:

> uname -a
Linux eddie 4.1.13-5-default #1 SMP PREEMPT Thu Nov 26 16:35:17 UTC 2015 (49475c3) x86_64 x86_64 x86_64 GNU/Linux

Wo liegen also dessen Module? /lib/modules/4.1.13-5-default/updates existiert nicht. Das NVIDIA-Modul ist aber schnell gefunden:

> ls /lib/modules/4.1.13-5-default/weak-updates/updates/
nvidia.ko

Nur fehlt in diesem Verzeichnis das nvidia-uvm.ko.

Die Lösung

Eine Neuinstallation des dazugehörigen Paketes lässt dann endlich auch OpenCL wieder richtig initialisieren:

> zypper in in -f nvidia-uvm-gfxG03-kmp-default

> ls /lib/modules/4.1.13-5-default/weak-updates/updates/
nvidia.ko  nvidia-uvm.ko

> modprobe nvidia-uvm

> ./platform
Failed to get platforms: -1001

> sudo ./platform
NVIDIA CUDA - OpenCL 1.1 CUDA 6.5.51 - NVIDIA Corporation - FULL_PROFILE

> ./platform
NVIDIA CUDA - OpenCL 1.1 CUDA 6.5.51 - NVIDIA Corporation - FULL_PROFILE

Um die Grafikkarte tatsächlich zu verwenden war dann allerdings noch ein Neustart notwendig.