Nachdem die Formel 1 vor zwei Jahre das Sprint-Qualifying eingeführt, und es letztes Jahr in den Sprint umbenannt hat, wurde dieses Jahr das Format noch einmal grundsätzlich überarbeitet. Und als Fan bin ich zwiegespalten, zwischen der Freude darüber endlich einen richtigen Sprint zu bekommen und dem Gefühl, dass es inzwischein einfach zu viel Formel 1 gibt.
Grundsätzlich finde ich das neue Format gut. Das alte Format fühlte sich nie wie ein Sprint an. Eigentlich waren die Sprint-Wochenenden eher Marathon-Grand-Prixs mit einer Unterbrechung nach dem ersten Rennviertel. Die einzigen Punkte welche das Sprint-Wochenende von einem 400km-Rennen mit Rotphase unterschieden waren, dass ausgeschiedene Fahrzeuge wieder ins Rennen zurück gebracht werden konnten, und dass es eine kleine Menge Punkte für die Position zum Zeitpunkt der Unterbrechung gab. Letzteres gibt es ja aber in anderen Rennserien, beispielsweise mit den Stages in der NASCAR, durchaus auch.
Mein Problem mit dem neuen Format ist, dass es den Kalender effektiv auf 29 Rennen aufbläst. Früher war ein Rennen der Formel 1 etwas dass man geradezu gewartet hat. Heute kann man gefühlt jederzeit ein Rennen sehen. Möchte man der Meisterschaft folgen, und nicht einzelne Rennen als Event betrachten, so lässt sich das nur noch schwer mit anderen Interessen unter einen Hut bekommen. Ein Jahr hat nun mal nur 52 Wochenenden. Davon nimmt die Formel 1 nun schon fast die Hälfte in Anspruch, und sechs davon nun auch noch einen Arbeitstag.
In den 90ern und 2000ern, bei 16 bis 18 Rennen, hätte ich mich über ein paar Rennen mit dem aktuellen Sprint-Format gefreut. Es wäre etwas besonderes gewesen, auf das man vorher gewartet hätte, und für das auch die Zeit gewesen wäre. Heute erweitern sie nur einen Kalender der einen sowieso schon erschlägt.