Ach Catherine, ich würde dich ja eigentlich gerne mögen. Aber genau wie dein Hauptcharakter kann ich dass nicht so uneingeschränkt. Dabei klingt die Idee philosophische Fragen rund um Verantwortung, Beziehung, dem Wunsch nach Ordnung und dem nach individueller Freiheit an sich so reizvoll. In der Umsetzung ist Catherine dann aber vor allem lang, lang, und nochmal lang.

Als Spiel ist Catherine eine Kombination aus Visual Novel und einem Jump and Run. Die Visual Novel besteht aus langen Cutscenes, kombiniert mit zwei Dialoghubs in denen man zwischen den Leveln landet. Alleine in den Dialogszenen ist das Pacing schon wahnsinning langsam, und die langen Ladezeiten auf der PS3 helfen dann auch nicht gerade. Auch den Kletterpassagen merkt man die länge des Spiels deutlich an. Dass die Ladeanimation, welche einem einem den Fortschritt im Spiel anzuzeigen scheint, bei entsprechendem Fortschritt einen zweiten Teil bekommt, könnte man noch als zur Geschichte passendes Stilmittel einordnen. Aber, dass die Passagen ab diesem Punkt dann, zumindest auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe, auch wieder deutlich einfacher werden spricht dann doch eine deutliche Sprache.

Dabei hätte ich es ja eigentlich vorher wissen können. Ein Spiel das seiner Bewerbung derart auf Erotik setzt ahnt wohl schon, dass seine sonstigen Qualitäten nicht als Kaufimpuls reichen werden. Zumal im Spiel dann weniger Erotik vorhanden ist als in jedem Need for Speed. Wer das Spiel also deshalb gekauft haben sollte schaut gleich doppelt doof aus der Wäsche.

★★☆☆☆

In einer Sternewertung kann ich Catherine nur zwei von fünf geben. Was schade ist, denn in deutlich kürzerer Form hätte das Spiel durchaus spannend sein können. Wer ein großer Fan von Spielen mit philosophischen Gedanken ist, der kann Catherine durchaus mal eine Chance geben. Zumindest wenn, wie in meinem Fall, Catherine über Playstation Plus oder auf anderem Weg ohne zusätzliche Kosten ins Haus kommt. Jeder Andere verbringt seine Zeit lieber mit einem anderen Spiel.