Der Klett Verlag bietet zu vielen seiner Lehrwerke auch Begleitmaterialien auf CD ROM an. Die Anwendung auf diesen CDs öffnet tatsächlich nur HTML-Datei, so dass sich die CDs durch direktes Öffnen der Datei index.html Datei auch wunderbar auf nicht-Windows-Systemen nutzen ließen. Häufig wird dann aber eine kaputte Seite dargestellt, und die Fehlerkonsole des Browsers beschwert sich über fehlende Dateien, z.B. für die Schriftarten. Des Rätsels Lösung ist, dass diese Dateien auf der Ebene des Joliet-Dateisystems als versteckt markiert sind und für Anwendungen so normalerweise nicht sichtbar sind. Unter Windows kümmert sich die Klett-Anwendung darum diese vor dem Öffnen der index.hml sichtbar zu schalten.

Mit dem Wissen darum, dass die Dateien auf Dateisystemebene versteckt sind, kann man die CDs auch unter Linux wunderbar nutzen. Die Lösung findet sich dann beispielsweise auf askubuntu.com: Die CD muss mit der Option unhide eingebunden werden.

Während normalerweise auch Nutzer CDs mounten können, muss dies in diesem Fall allerdings durch Root gemacht werden, da Nutzer keine Optionen beim Mounten angeben dürfen. Auf meinem openSUSE-System führe ich also folgende Schritte aus:

mkdir /tmp/klett
sudo mount -o unhide -t iso9660 /dev/sr0 /tmp/klett

Danach ist die CD mit allen Dateien in /tmp/klett verfügbar und ich kann z.B. mit einem xdg-open /tmp/klett/index.html den Inhalt öffnen.

Zur Erklärung der obigen Kommandozeile:

  • Mit mkdir /tmp/klett lege ich ein temporäres Verzeichnis an. Es in /tmp anzulegen erspart es mir hinterher aufräumen zu müssen.
  • sudo ist Notwendig, da ein normaler Nutzer keine Optionen angeben kann.
  • -o unhide macht die normalerweise versteckten Dateien sichtbar.
  • -t iso9660 gibt explizit an welches Dateisystem verwendet wird. mount kann dies normalerweise auch automatisch erkennen.
  • /dev/sr0 ist mein optisches Laufwerk.